Obwohl das Album bereits über ein halbes  Jahr alt ist und somit nicht als Neuerscheinung gilt, verdient es dennoch Beachtung. Es ist erstaunlich, dass eine so talentierte Neo-Prog-Band bisher im Verborgenen blieb. Angesichts ihrer musikalischen Qualität sollten sie dieses Schattendasein bald hinter sich lassen können, und dieses Album wird sicherlich dazu beitragen. Es ist ihr zweites Werk, nach dem gleichnamigen Debüt von 2018, und wurde in derselben Besetzung aufgenommen.

Sofort fällt die Ähnlichkeit zu Phil Collins ins Auge, was den Eindruck erwecken könnte, dass es sich um eine Art „Collins goes Neo Prog“ handelt. Doch hier haben wir nicht Phil Collins sondern Swan Chorus

Die Band bewegt sich überwiegend im Neo-Prog-Genre und besticht durch charakteristische Arrangements von Tasten und Gitarren, wobei insbesondere die Keyboards markante Akzente setzen. Ein Stück wie „After Dark“ zeigt, dass sie nicht davor zurückschrecken, poppige Elemente in ihre einprägsamen Songs einzuflechten. Den längsten Titel, das fast 13-minütige „The Great Adventure“, haben sie ans Ende des Albums gesetzt.

Das folgende Stück „My Little Vampyre“ mit seiner feinen akustischen Gitarre erinnert phasenweise an Genesis aus der Zeit von „A Trick of the Tail“.

FAZIT: Wenn der Schwanen-Chor seine Stimmen erhebt, erklingt zweifellos ein Lied von GENESIS. So wird „Achilles And The Difference Engine“ von SWAN CHORUS dank des Sängers, der auch in einer Genesis-Tribute-Band aktiv ist und bemerkenswerte Parallelen zu Collins‘ Stimmfarbe aufweist, zu einer ansprechenden Retro-Erfahrung. Das Werk bringt Bekanntes ans Licht und bleibt dabei weitgehend ohne tiefgreifende Innovationen oder gewagte Ansätze, wodurch es hauptsächlich nach vertrauten Klängen klingt. Und das auf eine professionelle Art und Weise. 

Dies wirft die Frage auf: Wie würden GENESIS selbst auf dieses Album reagieren?